Die verwendete Beleuchtung im Aquarium ist zwar kein direkter Bestandteil der CO2-Anlage, allerdings wäre sie ohne Licht ziemlich sinnlos. Denn ohne Licht keine Fotosynthese und somit auch keine Umwandlung von C02 in Zucker und Sauerstoff.
LEDs tauchen in immer mehr Bereichen auf und verdrängen langsam aber sicher die klassischen Leuchtmittel. Vorm Aquarium machen die Dinger natürlich auch keinen Halt.
Vorteile von LED Beleuchtung im Aquarium
LEDs halte ich grundsätzlich für eine gute Sache. Sie brauchen deutlich weniger Strom als herkömmliche Leuchtstoffröhren (T5 und T8). Sie entwicklen weniger Wärme und sind deutlich langlebiger.
Auch wenn Leuchtstoffröhren noch „hell machen“, sollte man sie nicht im Becken lassen bis sie von selbst kaputt gehen. Bei der Frage wie oft man das tun sollte teilen sich die Meinungen. Manche empfehlen die Röhren einmal im Jahr zu tauschen, andere nur alle drei oder vier Jahre.
Der Hintergrund ist jedenfalls folgender: Die Leuchtstoffröhren verschleißen mit der Zeit. wodurch sich das Spektrum des abgegebenen Lichts verändert. Mit bloßem Auge sieht man das normalerweise gar nicht. Die Pflanzen merken das aber, denn sie verwenden für die Fotosynthese nur Licht mit bestimmten Wellenlängen, nämlich im roten und im blauen Bereich. Rote Pflanzen natürlich nur im blauen Spektrum.
Aber genug zu Leuchtstoffröhren 😉
LEDs haben übrigens auch noch einen weiteren Vorteil: Ihr Licht ist deutlich zielgerichteter. Während Röhren (logischerweise) in alle Richtungen strahlen und so ihr Licht auch nach oben schicken, landet das Licht der LEDs (fast) komplett dort wo es hin soll.
Deshalb nutzt man bei den klassischen T5 und T8 Lampen oft Reflektoren, die das Licht wieder nach unten lenken sollen. zu hundert Prozent schaffen die das aber auch nicht.
Nachteile von LED Leuchten
Es wäre zu schön gewesen, wenn die Sache ausnahmsweise mal keinen Haken hätte. Ist aber leider nicht so. Auch wenn ich hoffe, dass sich das mit der Zeit erledigen wird.
Denn obwohl es LED Beleuchtung für Aquarien jetzt schon eine Weile gibt, ist sie immer noch recht teuer im Vergleich zu „normalen“ Lampen.
Klar gibt es auch recht günstige LEDs, leider sind die oft nicht so der Bringer. Qualität hat auch hier ihren Preis.
Ein weiterer Punkt, der nur manche Leuchten betrifft ist die Farbtemperatur. Kennt ihr bestimmt von den Röhren, da gibt es auch verschiedene Farben. Meist nimmt man eine klare, weiße und eine etwas gelblichere, wärmere Lichtquelle:
Viele fertige LED-Leisten sind etwas kühler im Farbton, gehen also ins Bläuliche. Das muss nicht unbedingt schlecht sein. Die erste Leiste, die ich getestet hatte war mir vom Licht her aber zu kalt, obwohl zusätzlich rote LEDs verbaut waren um das ganze etwas wärmer zu bekommen.
Darauf müsst ihr beim Kauf von LED-Beleuchtung achten
Ich hatte es weiter oben schon angedeutet. Es gibt gute und weniger gute LEDs zu kaufen. Auch nicht verwechseln sollte man LED-Lichter zur Dekoration und solche, die tatsächlich zur normalen Beleuchtung für Pflanzen und Fische gedacht sind.
Auch überlegen müsst ihr euch welchen Weg ihr bei der Umrüstung auf LED gehen wollt. Da gibt es nämlich verschiedene. Eins haben alle gemeinsam: Die aktuell verbaute Lampe beziehungsweise den Leuchtbalken könnt ihr so nicht mehr verwenden.
Ich beziehe mich im Folgenden öfters mal auf Produkte von oder für Juwel-Aquarien, einfach weil ich so eines habe. Das allermeiste lässt sich aber auch auf die Becken anderer Hersteller übertragen.
T5 und T8 Adapter für LED Röhren
Der Begriff Adapter ist hier etwas irreführend. Es ist nämlich nicht so, dass man hier die LED über die Fassung für die Leuchtstoffröhren betreibt. Die Fassungen dienen hier einfach nur als Aufhängung, die LED an sich bringt aber ein eigenes Kabel mit.
Inzwischen gibt es vom Hersteller Arcadia LED-Röhren, die direkt in vorhandene T5 Fassungen eingesetzt werden können und von diesen dann auch direkt mit Strom versorgt werden können. Das macht die Sache natürlich deutlich angenehmer. Vielen Dank an Tom, der mich darauf aufmerksam gemacht hat. Selbst getestet habe ich die Arcadia-Röhren allerdings nicht, da es die als ich auf LED umgestellt habe noch nicht gab.
Die Arcadia LEDs gibt’s natürlich in verschiedenen Größen:
- Traditionelle T5-Endkappen zum direkten Ersatz von Leuchtstoffröhren.
- 1/3 Stromverbrauch einer T5 Leuchstoffröhre bei doppelter Lichtintensität.
- Kreiert einen Welleneffekt. Unterschied gegenüber T5 wird sichtbar.
- Lampenfassung ist drehbar, um die Lichtstrahlen auszurichten.
- Wasserdicht in Verbindung mit der IP67 ULTRA SEAL Lampenfassung.
Ich hatte es zuerst auch mit so einem Teil versucht, das man in den Leuchtbalken einhängt. Überzeugt hat es mich aber nicht. Einmal fand ich die ganze Angelegenheit recht wackelig, weil das ganze wirklich nur in der Fassung eingehängt war. Außerdem war ein Teil auch viel zu dunkel, sodass ich zwei gebraucht hätte, die dann natürlich auch zwei Steckdosen brauchen.
Eine Lösung, die ich erst später entdeckt habe und deshalb nicht selbst testen konnte, die mir aber gut gefällt ist von Sera. Hier scheinen die Adapter nicht so wackelig, weil sie in die Fassung gedreht werden, wie die echten Röhren. Außerdem ist es modular aufgebaut, was mir sehr gut gefällt.
Ich habe hier mal die wichtigsten Zubehörteile zusammengestellt, die Röhren gibt es natürlich in verschiedenen Größen und Farbtemperaturen:
Die Adapter gibt neben der hier gezeigten Variante für T8 natürlich auch für T5. Das Vorschaltgerät ist zwingend erfoderlich. Dank des Verteilerkabels reicht aber eines, um bis zu drei Röhren zu versorgen.
Optional gibt es noch einen Controller beziehungsweise Dimmer, wie er bei Sera heißt. Der dient als Zeitschaltuhr und kann Sonnenauf- und untergang, sowie zwei Wolkenarten simulieren. Leider kann man damit nur eine Röhre regeln. Bei zwei Röhren braucht man also auch zwei Dimmer.
Auch die LED-Röhren von Juwel können nicht im Leuchtbalken der Leuchtstoffröhren betrieben werden. Hierfür braucht ihr einen extra LED-Leuchtbalken. Der sieht zwar ähnlich aus, funktioniert aber anders.
- LED-Röhren DAY und NATURE für ein breites Lichtspektrum
- Wechselbare Echtglas LED-Röhren
- Bis zu 50% Energieersparnis im Vergleich zu T5
- Hightech-Membran als Feuchtigskeitssperre
- Passt perfekt für Ihr JUWEL Aquarium
Der ist übrigens nicht dimm- oder sonst irgendwie steuerbar.
LED Streifen
Finde ich persönlich keine wirklich gute Lösung. Die Dinger müssen angeklebt werden und es gibt viele, die nicht für Aquarien geeignet sind.
Ich würde die wirklich nur fortgeschrittenen Aquarianern empfehlen, die gerne auch mal bisschen basteln. Mir persönlich wäre das zu fummelig gewesen.
Komplette LED-Leisten
LED-Leisten gibt es schon einige verschiedene auf dem Markt. Das sind etwas breitere Balken, die auf dem Beckenrand angebracht werden. Bei einem offenen Becken ist die Auswahl recht groß und es gibt jede Menge Befestigungsmöglichkeiten.
Bei meinem Juwel-Trigon war die Sache etwas kniffliger, da die Deckel hier eine eigene Halterung haben, die Teil des Leuchtbalkens ist.
Einfach lose drauflegen wollte ich sie nicht und weglassen schon gar nicht. Daher hab ich mich am Ende für das entsprechende LED-System von Juwel entschieden. Da musste ich nur den alten Balken rausnehmen, die Helialux-Leiste an dessen Stelle legen und die Deckel wieder einklinken. Fertig.
- Hochleistungs-Einsatzleuchte
- Modernste SMD-LEDs gewährleisten eine maximale Lichtausbeute für optimalen Pflanzenwuchs
- Energieersparnis von ca. 50% im Vergleich zu T5
- Weiße und Blaue LEDs
- Programmierbare Tagesabläufe in Kombination mit HeliaLux Day+Night Control
Inzwischen gibt es eine weiterentwickelte Version, die Helialux Spectrum Leuchten. Der Unterschied besteht darin, dass bei den Helialux Spectrum neben weißen und blauen LEDs zusätzlich rote und grüne verbaut sind.
Das ist vor allem eine Frage der Optik, denn so lässt sich die Farbe im Aquarium stärker verändern/beeinflussen. Dazu gibt es einen neuen Controller, der dazu noch WLAN-fähig ist und in Kombination mit den verschiedenfarbigen LEDs unterschiedliche Tageszeiten simulieren kann.
Wem es nur auf die Beleuchtung als solche ankommt, ist mit den „alten“ Helialux bestens bedient, meiner Meinung nach. Wer gerne mit Lichtstimmungen spielt, Lichtpausen programmieren und Sonnenunterauf- und -untergänge simulieren will, hat mit den neuen Spectrum sicher seinen Spaß.
- Hochleistungs-LED-Einsatzleuchte für Ihr Aquarium
- Kombination aus weißen 9000 K & 6500 K LEDs
- Weiße, blaue, rote und grüne Vollspectrum-LEDs
- Energieersparnis von ca. 50% im Vergleich zu T5
- Programmierbare Tagesabläufe in Kombination mit HeliaLux SmartControl möglich
Lohnt sich der Umstieg auf LED Beleuchtung?
Auch hier, wer hätte es gedacht, streitet man sich. Die einen, allen voran natürlich die Hersteller, preisen eine Verringerung des Stromverbrauchs um 50 Prozent und die reduzierte Wärmeentwicklung an. Außerdem fällt der regelmä0ige Austausch der Leuchtstoffröhren natürlich weg, die auch immer wieder Geld kosten.
Andere sehen die Energieersparnis kritischer und führen einen höheren Stromverbrauch für das Beheizen des Beckens an.
Ich muss ehrlich sagen, ich habe den Verbrauch nicht nachgemessen. Es ist aber Fakt, dass LEDs deutlich weniger Energie bei gleicher Lichtintensität brauchen. Durch den höheren Anschaffungspreis dauert es natürlich ein paar Jahre bis sich die Investition anfängt zu rechnen.
Wie lange so eine LED-Leuchte am Ende hält weiß man natürlich auch noch nicht wirklich. Deshalb geben die Hersteller auch keine vernünftige Lebensdauer an.
Die Rechnung hängt daher meiner Meinung nach hauptsächlich davon ab wie oft ihr eure Röhren wirklich wechselt beziehungsweise wechseln müsstet 😉
Mir wurde die Entscheidung gewissermaßen abgenommen, da der Leuchtbalken den Geist aufgegeben hatte und morgens nicht mehr mit der Zeitschaltuhr anging, sondern immer von Hand eingeschaltet werden musste (Nein, die Zeitschaltuhr war nicht kaputt ;-)).
Braucht man einen Controller für LED Beleuchtung
Die kurze Antwort: Nein braucht man nicht. Man kann die Beleuchtung genauso gut wie gewohnt über eine Zeitschaltuhr an und ausgehen lassen.
Mit einem Controller kann man aber durchaus ein paar tolle Sachen machen. Wie toll hängt natürlich vom Controller ab.
Zum Helialux, das ich nutze gibt es einen passenden Controller für relativ kleines Geld (im Vergleich zu den „großen“ Controllern). Der ermöglicht es die Beleuchtung zu definierten Zeiten stufenweiso hoch oder runterfahren zu lassen.
Die Stärke der weißen und blauen LEDs kann hier getrennt geregelt werden, sodass auch ein Nacht- oder Mondlicht möglich ist.
Teurere Controller können noch mehr: Sie simulieren einen richtigen Sonnenauf- und untergang, indem sie die Lichtfarbe entsprechend verändern. Auch Gewittersimulationen sind möglich. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.
Allerdings kosten die einiges mehr und es braucht auch andere/zusätzliche LEDs.
Wie stark sollte die LED Beleuchtung für mein Aquarium sein?
Für diese Frage kann man, wenn man will, sehr viel hin und her rechnen. Ich versuche das aber so einfach und unkompliziert wie möglich zu beantworten.
Entscheidend für die Lichtstärke ist der „Lumen“ oder abgekürzt „lm“. Der gibt die Lichtstärke an.
Im Grunde beantwortet sich die Frage also recht einfach. Man muss nur schauen wie viel Lumen die aktuelle Beleuchtung hat. Wenn damit bisher alles passte, braucht es bei LED auch nicht mehr.
Ein bisschen weniger darf es hingegen schon haben. Ich hatte es oben ja schon erwähnt: Die Röhren strahlen in alle Richtungen. Die LEDs sind viel zielgerichteter. Es kommt mehr Licht dort an, wo es hin soll. Folglich darf die Leuchte auch ein bisschen schwächer sein.
Zusammenfassung zur LED Umrüstung
Ja, ich halte LED im Aquarium für eine wirklich gute Sache. Allerdings solltet ihr nicht irgendwas kaufen, sondern vorher etwas recherchieren. Habt ihr ja getan, da ihr diesen Artikel bis zum Ende gelesen habt 😉
Der Grund ist, dass es eben auch nicht so gute Lösungen für den Umbau gibt. Mein Eindruck ist, wer billig kauft, kauft zweimal. Also wer so richtig billig kauft meine ich.
Meine Empfehlung wäre entweder auf ein LED-System vom Hersteller eures Beckens zu setzen, da diese Lösungen perfekt passen und kinderleicht zu integrieren sind, oder das modulare X-Change System von Sera, das ich oben vorgestellt habe.
Der einzige Grund warum ich das am Ende nicht genommen habe war, dass ich mit dem Helialux jetzt auch mehr Platz zum Werkeln habe. Die Halterungen für die Röhren nehmen doch einiges an Raum weg.